Genuss und Genießen wird heute von einer unseligen Allianz von Massenproduktion und Einheitsgeschmack dominiert. Dem wollen wir uns entgegensetzen. Wir leben sehr abgehoben und glauben, alles ist machbar. Lebens-Mittel lassen sich jedoch nicht produzieren wie Autos oder Kühlschränke. Und wenn man es trotzdem tut, dann schmecken sie so wie sie jetzt schmecken: nichts sagend und austauschbar. Lieber wird ein besonders gutes Motorenöl für 20 Euro den Liter gekauft, als einen solchen Betrag für ein Olivenöl auszugeben. Billig und billiger müssen die Lebensmittel sein – und Menge auf die Waage bringen. Dieses scheinbar nicht zu überwindende Naturgesetz „mehr und billiger“ wollen wir außer Kraft gesetzt sehen und ein neues Verhältnis der Menschen zu ihren Lebensmitteln definieren. Das hat weitreichende Auswirkungen auf unsere Gesundheit, auf unser Verhältnis zu Natur und Kreatur, auf unsere Gastronomie und unser Kaufverhalten mit der Konsequenz, dass wir uns den verloren gegangenen Genuss und Geschmack zurückerobern und wieder anfangen zu genießen. Wir nennen es selbstbewusst die ‚Ökonomie des Genusses’! Dabei ist uns bewusst, dass wir die Gesetze der Ökonomie nicht außer Kraft setzen können und auch nicht wollen. Wir wissen, dass wertige Produkte (durch restriktive Regeln im Anbau und der Zucht oder durch die Bearbeitung) auch die notwendige Kaufkraft finden müssen, sonst werden sie wieder verschwinden.
Die Ökonomie des Genusses